Wie viele, vor allen Dingen deutsche Traveler hatte ich mich lang und breit über Machu Picchu belesen und bin einem Tipp des Lonely Planet gefolgt. Den Autoren dieses Artikels möchte ich an dieser Stelle ausdrücklich danken.
Der Tipp dreht sich um den Huayna Picchu. Dies ist der auffällige Berg im Hintergrund jedes typischen Machu-Picchu-Fotos. Diesen kann man nämlich besteigen. Von dort hat man noch einmal einen ganz anderen Blick auf die Ruinen, und man kann von oben auch einen Rundweg wandern. Allerdings dürfen dort pro Tag nur 2 x 200 Menschen hoch. Eine Gruppe startet früh um 8 und die andere um 11 Uhr. Der Supertipp war: Bucht die zweite Gruppe! Die Tickets muss man allerdings schon beim Buchen des gesamten Trips kaufen. Vor Ort ist dies nicht möglich.
Warum ist das so entscheidend?
Üblicherweise erreicht man die Ruinen mit den ersten Bussen gegen 7 Uhr am Morgen. Die Führungen starten dann um 8 Uhr und, in der Regel dauern diese zwei bis drei Stunden. Ergo ist man gegen 10 oder 11 Uhr fertig und bekommt dann noch zwei bis drei Stunden „zur freien Verfügung“, kann sich die Ruinen auf eigene Faust anschauen, was auch vollkommen ausreicht. Problem ist, das machen eben alle. Also ist es zwischen 10 und 14 Uhr extrem voll auf dem Gelände.
Erklimmt man den Huayna Picchu mit der ersten Gruppe, ist man gegen 11 oder 12 wieder auf dem Rückweg. In derselben Zeit stürmt die zweite Gruppe aber gerade auf den Gipfel, was auf dem engen Pfad ein echtes Problem ist. Wenn man unten ankommt, gerät man in die Hauptbesuchszeit von Machu Picchu. Läuft man in der zweiten Gruppe, kommen einem zwar die Absteigenden auf dem engen Pfad entgegen, aber wenn man oben ist, ist man unter sich.
Das i-Tüpfelchen auf dem Geschenk
Vom Gipfel des Huayna Picchu hat man eine großartige Aussicht auf die Inkaruinen, von denen es auch einige auf dem Gipfel gibt. Und man kann einen Rundweg – den Gipfel herunter, eine Rundherum und dann wieder zurück nach Machu Picchu benutzen. Glücklicherweise kommt niemand auf die Idee, das zu machen. Kein Scherz! Von meinen 200 Mitwanderern in der Gruppe rannten!!! circa 50 wie die Bekloppten auf den Gipfel. 147 stiegen normal nach oben, und sage und schreibe drei Menschen inklusive mir wanderten den Trail entlang. Und so ist man an einem der am meisten besuchten Bauwerke der Welt plötzlich allein. Jetzt ist es möglich, viele grandiose Aussichten zu genießen, in aller Ruhe Inkaruinen anzuschauen und die Natur dieses Ausläufers des Amazonasregenwaldes zu erforschen. Das i-Tüpfelchen auf dieses Geschenk ist, dass die Ruinenstadt bis 18 Uhr geöffnet ist. Wenn man gegen 15 Uhr nach der dreistündigen Wanderung wieder da ist, haben die meisten Touristen Machu Picchu verlassen. Jetzt besuchen die Einheimischen ihr kulturelles Erbe, und endlich kann man in aller Ruhe menschenleere Fotos von der verlassenen Stadt machen.
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